Wie aus Partnern Freunde wurden
In einer Welt, in der Geschäftsbeziehungen oft flüchtig und zweckmäßig sind, erzählt die Zusammenarbeit von Koehler Paper und dem italienischen Papierverarbeiter Errebi Srl eine andere Geschichte. Zwischen den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der beiden Familienunternehmen besteht eine generationenübergreifende Verbundenheit. Sebastian Früh, Spartenleiter Thermopapier bei Koehler Paper, spricht mit Gianluca Panseri, CEO von Errebi Srl, sowie dessen Bruder und Sales Manager Pierluigi über ihre Zusammenarbeit und Pläne für die Zukunft.
Koehler Paper und Errebi arbeiten seit mehr als 30 Jahren zusammen. Mit Ihnen ist nun jeweils die zweite Generation an Bord. Wie würden Sie Ihre Beziehung beschreiben?
Sebastian Früh — Meine Beziehung zu den Panseri-Brüdern war von Anfang an eine besondere. Mein Vater hat ebenfalls für Koehler Paper mit Errebi zusammengearbeitet, weshalb sich unsere Familien lange vor meinem Einstieg bei Koehler kannten. In einem Moment rede ich mit Gianluca und Pierluigi über das Geschäft und im nächsten über unsere Familien.
Gianluca Panseri — Das stimmt. Als ich 1991 bei Errebi eingestiegen bin, habe ich Sebastians Vater kennengelernt. Die Kooperation im Bereich Thermopapier setzt sich heute mit seinem Sohn nahtlos fort. Es ist diese generationenübergreifende Sympathie, die unsere Zusammenarbeit einzigartig macht.
Pierluigi Panseri — Unser Vater hat meinem Bruder und mir immer gesagt: „Koehler ist kein Lieferant. Koehler ist ein Partner. Versucht immer eine gute Beziehung mit den Menschen zu haben.“
Gianluca Panseri — Das ist ein entscheidender Unterschied. Partner zu sein heißt, Probleme und Erfolge zu teilen. Freunde zu sein bedeutet, sich gegenseitig zu helfen – besonders in schwierigen Zeiten. Ein Beispiel: Am Anfang der Corona-Pandemie wurde die Lombardei schwer getroffen. In diesen ungewissen Zeiten hat Koehler uns unerschütterlich unterstützt, während andere Lieferanten zweifelten.
Sebastian Früh — Das ist tatsächlich etwas, das ich durch die Zusammenarbeit mit Errebi gelernt habe. In einem globalen Konglomerat wirst du als Kunde oder Partner auf eine bloße Nummer reduziert. Sollten Schwierigkeiten auftreten, insbesondere finanzieller Art, scheuen sich solche Unternehmen nicht, drastische Maßnahmen zu ergreifen. Familienunternehmen wie Koehler und Errebi denken anders.
Familienunternehmen wie Koehler und Errebi denken anders.
Familienunternehmen wie Koehler und Errebi denken anders.
Sebastian Früh ist seit mehr als zehn Jahren bei Koehler Paper, derzeit als Spartenleiter für Thermopapier. Er tritt damit in die Fußstapfen seines Vaters, der bei Koehler jahrelang in derselben Funktion gearbeitet hat.
Beeinflusst Ihre enge Verbindung die Innovationskraft?
Pierluigi Panseri — Innovation ist ein weiterer Schlüssel unserer Partnerschaft. In den 90er-Jahren haben wir intensiv zusammengearbeitet, um die Qualität des Thermopapiers zu verbessern. Eine ähnliche Dynamik entfaltete sich, als wir 2016 Koehler halfen, Blue4est® in den italienischen Markt zu bringen. Mittlerweile verarbeiten wir die neue Generation von Thermopapier nicht nur zu recyclefähigen Kassenbelegen, sondern auch zu Etiketten aus der Blue4est® Pro-Reihe. Unsere enge Verbindung ist im Prozess entscheidend, denn sie basiert auf Vertrauen.
Sebastian Früh — Hier zeigt sich wieder die gemeinsame Philosophie beider Familienunternehmen: Wir haben langfristige Ziele im Blick und bewerten Innovationen höher als schnelle Gewinne. Das braucht Zeit. Sowohl für uns als auch für Errebi wäre es einfach gewesen, nach den ersten Herausforderungen die Zusammenarbeit abzubrechen.
Gianluca Panseri — Wir wissen: Neue Technologien wie Blue4est® sind der Schlüssel zum Verkaufserfolg. Innovationen zeigen unseren Kunden, dass wir nicht nur Produzenten sind, sondern Lösungen entwickeln, die ihren Bedürfnissen und den Marktanforderungen entsprechen.
Pierluigi Panseri — Ein gutes Beispiel: Die Vorteile des blauen Thermopapiers haben geholfen, mit IKEA unseren ersten großen Kunden für Blue4est® zu gewinnen. Mein Argument gegenüber dem schwedischen Möbelhaus war: „Eure Küchen garantieren eine Nutzungsdauer von 25 Jahren. Sollten nicht auch eure Kassenzettel diese Zeit überdauern können?“ Diesen gelungenen Abschluss haben wir mit einer großen Flasche Champagner gefeiert!
Gianluca Panseri — Wie immer wollen beide Unternehmen auch hier einen Schritt weitergehen. Gemeinsam mit Koehler entwickeln wir gerade Linerless-Etiketten aus Blue4est® Thermopapier. Linerless Etiketten sind selbstklebende Etiketten, die direkt von der Rolle auf das Produkt aufgebracht werden können. Sie brauchen also keinen „Träger“ und werden direkt vom Drucker auf das Produkt geklebt. Diese Etiketten sind außerdem nachhaltiger, weil bei ihrer Produktion weniger CO2 anfällt und weniger Silikon zum Einsatz kommt.
Sebastian Früh — In diesem Bereich ist Errebi als Marktführer in Italien ein starker Partner.
Gianluca Panseri — Die Produktreihe NexFlex® Verpackungspapier symbolisiert ebenfalls eindrucksvoll, wie Koehler Paper und Errebi gemeinsam zukunftsorientiert agieren: Wir erkennen die wachsende Nachfrage nach flexiblen Verpackungspapieren und bieten hierfür frühzeitig nachhaltige Lösungen an.
Wie spiegelt die breite Produktpalette von Koehler und Errebi die Bedürfnisse des italienischen Marktes wider, und welche Rolle spielt dieser für Koehler Paper?
Sebastian Früh — Die breite Produktpalette brauchen wir, um auf dem italienischen Markt bestehen zu können. Von Etiketten über den Point-of-Sale-Bereich bis hin zu innovativen Lösungen wie Blue4est® und flexiblem Verpackungspapier ist die Nachfrage in Italien hoch. Der Markt hat große Bedeutung für uns, da es der drittgrößte Absatzmarkt für Thermopapier in Europa ist und auch ein besonders stabiler ist. Errebi, als unangefochtener Marktführer in Italien für Thermopapier, spielt eine zentrale Rolle in unserer Strategie.
Pierluigi Panseri — Inzwischen sind wir bei Thermopapier in Italien Marktführer und liefern unsere Produkte in die ganze Welt. Koehler Paper hat für diese Entwicklung eine große Rolle gespielt und wird das auch in Zukunft tun. Die langjährige Partnerschaft zwischen Koehler und Errebi ist ein lebendiges Beispiel dafür, dass gemeinsame Werte den Grundstein für geschäftlichen Erfolg legen können. Unsere Verbindung geht über das Geschäftliche hinaus; sie basiert auf gegenseitigem Verständnis, Respekt und der Bereitschaft, füreinander einzustehen.
Gianluca Panseri — Unsere Zusammenarbeit entwickelt sich auf geschäftlicher und persönlicher Ebene sehr gut. Aber mehr als 30 Jahre Zusammenarbeit markieren nicht das Ende, sondern den Anfang unserer Reise.
Unser Vater hat immer gesagt: ‚Koehler ist kein Lieferant. Koehler ist ein Partner‘.
Unser Vater hat immer gesagt: ‚Koehler ist kein Lieferant. Koehler ist ein Partner‘.